Lila Käfer

Nebelschwaden in meinem Gehirn

verhindern wie Schleier eine klare Sicht.

Ich hab' das Gefühl, ich schwebe im Wasser,

doch ein kühler Lufthauch umweht mein Gesicht.

Rauch, irgendwoher, irgendwohin.

Wie Eishauch umschmeichelt er ein fremdes Licht,

das mir sagen will, was geschah.

Ein Bild von einem Zug taucht in mir auf,

mit Menschen, die mir irgendwie bekannt.

Ich saß unter ihnen und hörte sie reden,

doch etwas machte sie fremd, eine ungreifbare Wand.

Ihr Scherzen und Lachen, drang an mein Ohr,

und ich fühlte mich einsam, wie nie zuvor.

Irgendwann stieg ich aus.

Der Nebel verschwindet, mein Kopf wird jetz klar.

Es ist mir egal, wo ich eben noch war.

Ein alter Bahnhof ist's auf dem ich stehe.

Die Bohlen verfault, auf den Schienen wächst Moos.

Ich rufe und suche, doch kein Mensch, ist in der Nähe.

Ich bin allein, doch nicht einsam

und irgendwie fühle ich mich leicht und groß.

Ich steige die verfallenen Stufen hinab,

da öffnet sich vor mir eine breite Allee.

Nirgends eine Kreuzung, kein Weg zweigt ab.

Plötzlich eine Stimme: "Worauf wartest Du, geh!"

Ich schaue noch einmal zurück zu der Bahn

und sehe dort wo der Bahnhof steht,

eine lila Wolke, die sich wie glühende Lava bewegt.

Sie kommt auf mich zu.

Sie kommt auf mich zu!

Bin ich tot? -- Nein ich lebe!

War alles nur ein böser Traum?

Die tausend lila Käfer, die mich niederrissen.

In Mund und Ohren krochen, sich in mich verbissen.

Dieser dumpfe Schmerz, bringt mich um den Verstand.

Die Augen brennen, mein Kopf will zerspringen,

Laute im Ohr, so wie heulen und singen.

Mein Innerstes is ausgedörrt, wie nach einem Brand.

Nein, das war kein Traum!

Ich öffne die Augen und seh ein Skelett.

Mehr ist von mir nicht geblieben.

Ich ziehe mit in der Masse der Käfer,

ganz ohne Angst,

denn jetzt bin ich einer von ihnen.